Die antimikrobielle Photodynamische Therapie

Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT)

Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) ist ein nicht-invasives, schonendes, medizinisch notwendiges Verfahren, bei dem pathogene Mikroorganismen (Keime) mittels eines Photosensitizers (Farbstoffs) zerstört werden – ohne gesundes Gewebe anzugreifen und ohne systemische Nebeneffekte – bei parodontalen, periimplantären, endodontischen und sonstigen oberflächlichen Entzündungen.

Durch die Laserbestrahlung wird der Farbstoff zur Bildung von Sauerstoffradikalen (Singulett- / Triplett-Sauerstoff) angeregt. Dieser reaktive Sauerstoff schädigt die ungesättigten Fettsäuren in den Bakterienmembranen und deren Organellen und führt so zum Absterben der Keime. Darüber hinaus bewirkt die nicht im Farbstoff absorbierte Laserenergie mit ihrem photobiologischen Effekt eineHeilungs- unterstützung – parallel zur Bakterienreduktion.

 

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Läsergerät

Der „ora-laser d-lux“ ist ein hochgepulster Diodenlaser (810nm) für den zahnärztlichen Einsatz, unter anderem für eine

  • schonende und narbenfreie Laser-Chirurgie,
  • eine effiziente thermische und photodynamische Keimreduktion u. A. in Zahnfleischtaschen und Wurzelkanälen,
  • zur Koagulation von blutenden Gefäßen,
  • zur Unterstützung der Zahnaufhellung,
  • zur Behandlung von und Immunisierung gegen Herpes, bei schmerzenden Aphthen und Kiefergelenken,
  • bei Decubitus und Abszessen,
  • zur Vermeidung oder Verminderung von Nachschmerzen / dolor post, bei Säure- oder Schleiftraumata,
  • bei Trigeminus-Neuralgie,
  • zur allgemeinen Wundheilung,
  • bei Ödemen,
  • zur Desensibilisierung überempfindlicher Zahnhälse,
  • zur Unterdrückung des Würgereflexes,
  • für die Laser-Akupunktur – und vieles mehr.

 

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Photosensitizer

ORALIA® blue Photosensitizer ist ein Farbstoff auf Toluidinblau-Basis für die antimikrobielle Photodynamische Therapie bei parodontalen, periimplantären, endodontischen und sonstigen oberflächlichen Entzündungen. Die Aktivierung erfolgt mit einem 810nm-Laser (ora-laser d-lux oder seinem Vorgänger ora-laser jet).

Der Farbstoff weist eine besondere, mittlere Viskositätsstufe auf, nicht zu dünnflüssig, nicht zu dickflüssig, so dass er sowohl ein optimiertes Fließverhalten (zum Beispiel in PA-Taschen), als auch optimiertes Haftverhalten (oberflächliche Desinfektion, zum Beispiel bei candida albicans) bietet.

Wirkungsweise

Der Farbstoff lagert sich aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaften und protonierten Ladung an die negativen Ladungsträger von Lipopolysacchariden in den Membranen gramnegativer Keime an, sowie an die Peptidoglycane in den Membranen grampositiver Keime. Durch die Laserbestrahlung wird der Farbstoff zur Bildung von Sauerstoffradikalen (Singulett- / Triplett-Sauerstoff) angeregt. Dieser reaktive Sauerstoff schädigt die ungesättigten Fettsäuren in den Bakterienmembranen und deren Organellen und führt so zum Absterben der Keime. Darüber hinaus bewirkt die nicht im Farbstoff absorbierte Laserenergie mit ihrem photobiologischen Effekt eine Heilungsunterstützung – parallel zur Bakterienreduktion.

Seit einigen Jahren wird die aPDT auch in der Zahnheilkunde erfolgreich eingesetzt, insbesondere gelten die beiden Photosensitizer Toluidinblau und Methylenblau als erfolgreich eingeführt

Besonderheiten

effizient: selektive Anfärbung und Abtötung von Keimen

verträglich: keine systemischen Nebeneffekte

einfach: applizieren, einwirken lassen, ausspülen, bestrahlen

besonders vielseitig: Einsatz in PA/PI/Endo/Weichgewebe-Oberflächen

besonders sicher: Bestrahlung durch die Gingiva → keine Faser in der Tasche, keine Provokation von Blutungen

besonders optimiert: verbesserte Haftfähigkeit an Knochen-, Weichgewebe, Zahn und Wurzeloberflächen durch neue, mittlere Viskositätsstufe

Bestätigung durch Gerichtsurteile: Mit zwei Urteilen hat das Verwaltungsgericht
(VG) Stuttgart (Urteile vom 11. März 2013, Az.: 13 K 4202/11 und Az.: 13 K 4557/11)
entschieden, dass die photoaktivierte Desinfektion zu Recht als Analogleistung
berechnet werden kann. Die Erstattung könne auch nicht mit dem Argument
abgelehnt werden, dieser Therapie fehle noch die wissenschaftliche Anerkennung.